Seit 2019 experimentiere ich mit dem Brennen von Gesteinen. Meine Diplomarbeit „1300°C“ an der Keramik Design Fachklasse Bern, befasste sich mit der Frage was geschieht wenn man ein Gestein brennt, so dass es seinen Schmelzbereich oder Punkt erreicht und damit seine Struktur verändert? Leidenschaftlich von einem Materialfetischismus getrieben, bin ich dieser Frage technisch wie gestalterisch nachgegangen und habe nach verschiedensten Ausdrucksformen gesucht. Erfreulicherweise durfte ich die Experimente, die dabei immer wieder entstehen, drei Sommer lang in der Heinzenkapelle in St. Antönien zeigen.
Zum Thema der Ausstellung 2021:
Im Albutal in Graubünden wird ein neuer Albulatunnelgebaut und soll ab 2024 den bestehenden Tunnel zwischen dem Albulatal und dem Engadin ersetzen. Alle 300 Meter wurden Tunnelproben entnommen. Von 2015 bis 2018 haben Mineure die 5860 Meter lange neue RhB-Tunnelstrecke durch den Albula ausgebrochen. Sie arbeiteten sich durch mächtige Gesteinsmassen aus Allgäuschiefer, Rauwacke, Glimmergneis, Albulagranit, Mylonit und Moräne. In enger Zusammenarbeit mit dem Künstler Urs Furrer, kam ich in den Genuss von genau diesen Gesteinsproben.
Heinzenkapelle – St. Antönien
In Garstett, 1673 m ü. M., am Prättigauer Höhenweg von St. Antönien zum Partnunsee, steht ein Heustall ohne Heu dafür mit Altar: die Heinzenkapelle. Ein Wanderhalt im schattigen Stalldurchzug und, falls es regnet, im Trockenen unter Dach. Lüftet und bereichert den Kopf. Regt an und auf. Diskussion gesichert.
Die letzte Heinzenkapelle wurde 2021 bespielt von:
Urs Furrer - Fresken aus Steinpigmenten
Heini Hagmann - Textbänder
Zoe Vai - Keramik aus Gesteinen
Chantal Birchler - Makrobilder
Klaus Fessmann - Steinklänge