Zoe Vaistij pulverisiert Steine. Die Produktedesignerin und Keramikerin aus Basel hat sich der Erforschung von Gesteinsglasuren verschrieben. Erste Experimente machte sie bereits in ihrer Ausbildung an der SfG Bern & Biel.
Sie schmolz verschiedene Schweizer Gesteinssorten im Keramikbrennofen. Die Resultate verblüften: Zerfielen gewisse Steine regelrecht zu Staub, schmolzen andere wiederum zu Schlacke. Mit diesem Experimentierfeld und ihrem profunden Wissen, eröffnete sie im Jahr 2020 ihre eigene Keramikwerkstatt im Basler Klybeck-Areal.

Der Fokus ihrer Recherche liegt inzwischen auf der Herstellung natürlicher Glasuren. Hierfür entnimmt Zoe Vaistij Materialien direkt der Natur und verarbeitet sie zu einem Glasurrohstoff weiter. In einer Kugelmühle zermahlt sie die gesammelten Steine oder Sedimente, um sie danach in mehreren Etappen zu Steinmehl zu sieben. In aufwändigen Tests raffiniert sie die so gewonnenen Rohstoffe zu Glasuren für ihre Keramik.

Hinsichtlich der neuen Foulardkollektion von Matrix zum Thema Rhein, entstand der Wunsch, ein Objekt mit Gestein aus dem Basler Rhein zu entwickeln. 

Beim Hochwasser dieses Sommers floss viel Geröll durch das Flussbett des Basler Rheins. Nach dem Sinken des Pegelstandes zeigten sich am Rheinufer Ablagerungen von Schwemmsand. Zoe Vaistij sammelte diesen Sand ein, mahlte und siebte ihm. Erste Versuche auf Porzellan brachten nach dem Brand interessante Resultate hervor und festigten das Vorhaben, diesen besonderen Sand, in einem besonderen Rhein-Sommer für unser Projekt einzusetzen. 

Zoe Vaistij hat für Matrix eine Becher-Serie entwickelt, gedreht aus Porzellan in ihrer Werkstatt und veredelt mit einer Glasur aus dem Schwemmsand des Basler Rheins. 

Text von Fabia Zindel